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Archiv der Kategorie: Medien- und Kommunikationstheorien

Hier werden Medien- und Kommunikationsteorien betrachtet, die im Modul 2 des Masterstudiengangs „Bildung und Medien – eEducation“ im Fokus stehen.

Jacques Derridas Grammatologie

Die traditionelle Auffassung von Schrift besagt, dass die Schrift der Sprache untergeordnet sei und als Aufzeichnung gesprochener Sprache verstanden werden kann. Derrida jedoch sieht es genau umgekehrt. Für ihn steht die Sprache „in einem Abhängigkeitsverhältnis zur Schrift“ (Hartmann, Frank (2009). Medien- und Kommunikationstheorien. Hagen: FernUniversität in Hagen (Kursnr. 33056), S. 74). Er möchte die bloße Hilfsfunktion der Schrift aufwerten „und die Problematik (die historischen Kosten) der logozentrischen Begrifflichkeit des abendländischen Denkens (siehe Suhrkamp) verfolgen“.

 

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Mediologie – die bislang letzte Theoriebildung im Zusammenhang mit Medien

Die Mediologie stellt eine integrative Sichtweise dar, wie mit Medien umgegangen werden soll. Meiner Meinung nach fasst dieser Artikel in Wikipedia sehr gut zusammen, was unter Mediologie verstanden wird.

Im Internet bin ich auch auf das Forum Mediologie gestoßen, in dem Beiträge publiziert werden, die nicht in eine bestimmte Schublade der Theoriebildung gezwängt werden sollen.

 

Die Medienarchäologie nach Friedrich Kittler

Hier die Zusammenfassung einer Aussage des Formatlabors, was unter Medienarchäologie zu verstehen ist:

Medien machen keinen Unterschied zwischen Sinn und Unsinn! Elektronische Bilder ( = kulturfreie Bilder: Überwachungskamera, Satellitenbild) werden durch elektronische Medien selbst interpretiert – ohne die Sinnfrage zu stellen. Während Menschen Bilder immer sinnhaft interpretieren, interpretieren elektronische Medien Bilder anhand von Algorithmen. So tastet zum Beispiel ein Scanner Bilder in ihrer radikalen Medialität ab. Neben unserer immer nach Sinn suchenden Realität existiert schon lange auch eine andere Art von Beobachtung – nämlich die der elektronischen Medien.

Nach Kittler widmet sich die Medienarchäologie „der technischen Aufzeichnung etwa der Medien Film, Grammmophon, Typewriter (…) und damit dem technischen Hören und Sehen bzw. damit verbundenen Wissens und der technisch basierten Weltbilder“ (Hartmann, Frank (2009). Medien- und Kommunikationstheorien. Hagen: FernUniversität in Hagen (Kursnr. 33056), S. 77). Nach Kittler gibt es keine soziale sinnhafte Kommunikation, ohne dass die technischen Bedingungen dazu gegeben wären. So sind kulturelle Erscheinungen immer auch an bestimmte Kulturtechniken gebunden – zum Beispiel könnte die Literatur ohne den Buchdruck nicht bestehen.

 

Die Medientheorie von Foucault

Michel Foucault beschäftigte sich mit Möglichkeitsbedingungen des Sichtbaren, die historisch veränderbar sind. Diese Methode nannte er das historische Apriori: Durch die Veränderbarkeit des menschlichen Denkens setzt sich die menschliche Existenz zu unterschiedlichen Orten und Zeiten auch unterschiedlich zusammen. Foucault stellte sich also nicht die Frage: Was will uns der Autor mit diesem Text sagen? Stattdessen befasste er sich mit der Frage nach der Materialität eines Textes – also was einen Text überhaupt ermöglicht. Diese Materialität behinhaltet Produktionsverhältnisse, verwendete Datenträger, aber auch Lektüremöglichkeiten, die die Materialität begünstigen oder einschränken können (Vgl. Hartmann, Frank (2009). Medien- und Kommunikationstheorien. Hagen: FernUniversität in Hagen (Kursnr. 33056), S. 76).

 

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Was sind Medien?

Dieser Artikel von Lambert Wiesing behandelt die Frage, was Medien überhaupt sind und beschreibt kritisch verschiedene Medienbegriffe – nämlich den technikorientieren, den systemtheoretischen und den phänomenologischen Medienbegriff.

Danach wird beschrieben, was all dieses Medienbegriffen fehlt und was im Sinne von Wiesing Medien tatsächlich darstellen.

 

Systemtheoretischer Medienbegriff nach Luhmann

MCLuhan sieht Medien als Mittel bzw. Werkzeuge, die das Handeln und Wahrnehmen von Menschen verbessern. Für Luhmann sind Medien dagegen selbst nicht greifbar, sondern stellen immer nur Möglichkeiten oder Gelegenheiten dar.

Luhmann sieht die Kommunikation auch nicht als Phänomen, sondern stellt sie als Problem dar. Für ihn ist eine erfogreiche Kommunikation eher unwahrscheinlich. Medien helfen dabei, dass man von anderen verstanden wird, sie machen eine Kommunikation wahrscheinlicher. Sie können aber auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, den anderen überhaupt zu erreichen, z.B. indem sie Informationen speichern (Anrufbeantworter…). Read the rest of this entry »

 

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Kommunikologie nach Vilém Flusser

Die Kummonikologie nach Vilém Flusser ist „das systematische Studium der Probleme der Kommunikation“ (Hartmann, Frank (2009). Medien- und Kommunikationstheorien. Hagen: FernUniversität in Hagen (Kursnr. 33056), S. 63).

Flussers Theorie enthält wesentliche Punkte, die hier kurz zusammen gefasst werden sollen:

  • Menschliche Kommunikation ist widernatürlich: Man kann das so verstehen, dass Menschen kommunizieren, weil sie einsame Wesen sind, die versuchen, dieser Einsamkeit zu entfliehen. Mehr dazu siehe hier
  • Entweder werden Informationen ausgetauscht oder sie werden neu synthetisiert. Diskursive Kommunikationsformen verteilen bestehende Informationen (zum Beispiel ein Lehrer beim Frontalunterricht). Sie unterscheidet eindeutig zwischen Autor, Sender und Empfänger. Dieser Struktur können vier Kommunikationsmodelle zugeordnet werden: Die Pyramide, Der Baum, Das Theater, Das Amphitheater
  • Dialogische Kommunikationsformen generieren neue Informationen (zum Beispiel ein Professor in einer Vorlesung). Hierbei gibt es keine eindeutige Trennung ziwschen Sender, Empfänger und Autor, da alle Beteiligten gleichzeitig Sender und Empfänger sein können.Dieser Struktur können zwei Kommunikationsformen zugeordnet werden: Der Kreis und das Netz. Mehr zu diskursiven und dialogischen Kommunikationsformen siehe: Read the rest of this entry »
 
 

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Quantitativer Vs. Qualitativer Medienbegriff

Erste Ideen zu diesen Begriffen:

Der quantitative Medienbegriff zielt auf dei Messbarkeit aktuellen Kommunikationsverhaltens ab.Ich würde es so verstehen, dass hier die Übertragbarkeit von Zeichen unabhängig von deren semantischen Bedeutung im Fokus stehen (wie bei der Kybernetik und der mathematischen Kommunikationstheorie).

In diese Kategorie würde ich nach erster Einschätzung zum Beispiel auch den elementaren Medienbegriff stecken. Dieser geht zum einen vom Zeichen als festgelegte Relation zwischen Ausdruck und Inhalt aus. Zum anderen Zum anderen wird hierbei auch auf die generelle Sprach- und Kommunikationsfähigkeit des Menschen eingegangen – dies bedeutet die Kompetenz sprachlich zu kommunizieren und stellt laut Habermas und anderen einen Unterschied zu anderen Lebewesen dar.

Der qualitative Medienbegriff bildet unsere Kulturentwicklung ab, indem er auf sich ändernde Umwelten eingeht und Veränderungen der Menschen beschreibt.Ich verstehe es also so, dass ersteres eher auf die reine Übermittlung von Zeichen beschränkt ist während der qualitative Medienbegriff den Menschen in den Blick nimmt und beschreibt, wie dieser sich durch wandelnde Medien und damit auch sich verändernde Kommunikation den jeweiligen Verhältnissen anpasst.

Bei Kübler und im Auszug eines Textes von Laagey kann man noch weitere Medienbegriffe und deren Definitionen nachlesen.

 

 

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Linkliste für Literatur zum Thema Medien und Kommunikation

 

 
 

Konstruktivismus

Der Konstruktivismus besagt, dass wir Menschen unsere Welt selbst erfinden. Unser Wissen und unsere Erkenntnisse gehen somit auf eine aktive Konstruktion zurück, nicht auf das Entdecken bestehender Wahrheiten.

Was bedeutet das für das Lernen?

Bestimmte Wirklichkeitsauffassungen können prinzipiell korriegiert werden, da sie dem subjektiven Erleben und nicht der objektiven Feststellung entspringen. Das Entdecken der Welt hängt stark vom vorhandenen Vorwissen ab. Wirklichkeit entsteht also durch ständige Selektion und permanenten Austausch. Unser Gehirn interpretiert Signale unserer Sinne. Diese Interpretation nehmen wir als Wirklichkeit wahr. Medien dienen in diesem Sinne als „Beobachtungsmöglichkeiten innerhalb einer Kultur, die als „alltägliche Instrumente der Wirklichkeitskonstruktion“ gesellschaftlich implizites Wissen nutzbar machen (Hartmann, Frank (2009). Medien- und Kommunikationstheorien. Hagen: FernUniversität in Hagen (Kursnr. 33056), S. 44; Hervorhebungen im Original).

 

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